Klatsche für Jaksche

Vor dem heutigen Beginn der Tour de France beschimpft Mitfavorit Andreas Klöden den geständigen Ex-Kollegen

LONDON dpa ■ Eklats prägen die Tage vor dem heutigen Start der Tour de France in London: Mitfavorit Andreas Klöden griff den des Dopings geständigen Jörg Jaksche an und die Vereinigung der Profiteams zerstritt sich.

Klöden zeigte sich bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Astana-Kollegen Alexander Winokurow sichtlich genervt und wollte „nur Fragen zu meiner Form“ beantworten. „Ich habe keine Lust“, so der 32-jährige, „jeden Tag alle Fragen nach irgendwelchen durchgeknallten Jaksches zu beantworten.“ Sein früherer Telekom-Teamkollege Jaksche hatte in seiner Beichte auch Winokurow indirekt mit Doping in Verbindung gebracht.

Der Kasache war allerdings souveräner als der pampige Klöden und wehrte sich gegen Kritik an seiner Zusammenarbeit mit „Doktor Epo“ Michele Ferrari, der auch Lance Armstrong betreute. Der Italiener, so Winokurow, „war nie mein Arzt, sondern mein Trainer“. Der Mediziner war in einem Dopingprozess nur wegen Verjährung freigesprochen worden.

Kurz vorher war es im Tour-Pressezentrum bei der Sitzung der Vereinigung der Rad-Profiteams (AIGCP) zum Streit gekommen. Sechs französische Teams und die beiden deutschen Mannschaften T-Mobile und Gerolsteiner stellten sich gegen die anderen Delegierten, weil sie den gemeinsam unterschriebenen Ethik-Code nicht konsequent einhielten. Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer löste den Eklat aus: „Als ein spanischer Vertreter sagte: ‚Wir nehmen nur Medizin wie andere Sportler auch, das ist kein Doping‘, bin ich aufgestanden und bin gegangen.“ Auf der Tageordnung habe der Ausschluss der Tour-Teilnehmer Saunier Duval und Caisse d’Epargne (Spanien), Lampre (Italien) und Discovery Channel (USA) aus der Organisation gestanden. Die Mannschaften hätten gegen den Code verstoßen, indem sie Fahrer, die in die Dopingaffäre Fuentes verstrickt sind, beschäftigten, erklärten Holczer und T-Mobile-Sportdirektor Luuc Eisenga. „Unser Auszug hat keine Auswirkungen auf die Tour“, so Holczer, „die 189 gemeldeten Profis werden auch an den Start gehen.“