Einzigartige Kinderbetreuung

Das niedersächsische Celle will alle seine Grundschulen zu Ganztagsschulen umbauen. Die Stadt Celle will damit zur „familienfreundlichsten Kommune Deutschlands“ werden. Unklar ist allerdings noch die Finanzierung

Sämtliche Grundschulen in Celle sollen nach dem Willen von Oberbürgermeister Martin Biermann (CDU) zu Ganztagsschulen umgebaut werden. „Wir beabsichtigen, möglichst zum Schuljahr 2008/2009 zu starten“, sagte Biermann. Die Betreuung solle „verbindlich von 8.00 Uhr morgens bis um 15.30 Uhr sein, gegebenenfalls mit Abholzeiten bis 16.30 Uhr“. Angedacht sei, die Nachmittage mit musischen oder sportlichen Angeboten zu füllen, oder Kinder verstärkt mit Technik in Berührung zu bringen. „Es sollen natürlich auch die Schularbeiten gemacht werden. Das wäre für die Eltern eine großartige Entlastung.“

Derzeit feile eine Arbeitsgruppe in der Stadtverwaltung an einem Konzept für Betreuung, die in diesem flächendeckenden Ausmaß einzigartig in Niedersachsen wäre. Biermann schwebt vor, Sportvereine oder Musikschulen in die Nachmittagsbetreuung einzubeziehen. Dass Sportvereine und Musikunterricht normalerweise Geld kosten, ficht Biermann nicht an: „Dann gibt es eine Übungsleiterentschädigung – das werden wir organisieren.“

Wie die Ganztagsbetreuung an den 16 Grundschulen finanziert werden soll, ist jedoch noch nicht geklärt. Sicher sei, die Eltern würden nicht zu Kasse gebeten. „Wir werden auf der einen Seite Mittel der Stadt aufwenden.“ Schließlich spare die Kommune auch, weil dann die bisher übliche Hortbetreuung nicht mehr nötig sei und weil auch weniger Mittel in der Jugendhilfe aufgewendet werden müssen. Grundsätzlich sei das Kultusministerium „bereit mitzuziehen“, wobei über Einzelheiten noch zu verhandeln sei.

Die geplante Ganztagsbetreuung an den Grundschulen ist Teil eines Maßnahmenpaketes, mit dem Biermann die 70.000-Einwohner-Stadt Celle zur „familienfreundlichsten Kommune Deutschlands“ gestalten will.

dpa