Wer zuerst online ist

BILDUNG Vorerst gibt es das neue VHS-Programm nur im Internet – doch die Anmeldung läuft schon

Seit gestern ist das neue Programm der Bremer Volkshochschule (VHS) online. Auch anmelden kann man sich schon – aber nur, wenn man Zugang zum Internet hat. Denn das gedruckte Programmheft erscheint erst in knapp drei Wochen. Problematisch ist, dass beliebte Kurse dann vielleicht schon ausgebucht sind.

Betroffen sein könnten vor allem ältere Menschen. „Wir wissen um dieses Problem“, sagt Sabina Schoefer, Direktorin der Bremer VHS. Doch die Leitung der Weiterbildungseinrichtung habe sich trotzdem bewusst so entschieden, „um die Anmeldungen zu entzerren“, sagt Schoefer. Jedes Semester meldeten sich etwa 30.000 Menschen an der VHS an.

Vor allem Wochenendkurse müssten von den TeilnehmerInnen eingeplant werden, deshalb sei ein früheres Erscheinen des Programmes von Vorteil, sagt Schoefer. Besonders gut besucht seien Kurse im künstlerischen Bereich. Für „Goldschmiedearbeiten und Kunsthandwerk“ beispielsweise sind momentan 16 Angebote verfügbar. Klingt viel, doch ob das Angebot ausreichen wird, ist noch nicht klar. Gerade bei solchen Lehrgängen, die eine Werkstatt benötigten, stoße die VHS manchmal an ihre Kapazitätsgrenzen, so Schoefer. Eine Tücke sei zudem, dass sich viele TeilnehmerInnen schon während eines laufenden Kurses einen Platz für den folgenden sichern, sagt Schoefer. „Theoretisch ist das unfair, doch wir möchten es nicht verbieten“, sagt die Direktorin. „Wir wollen keine Kunden verprellen.“

Um möglichen Engpässen zu begegnen, hat die VHS Bremen eine scheinbar einfache Lösung parat: „Sollten Kurse belegt sein und es wollen noch Leute hinzu, werden neue geschaffen“, sagt Schoefer und verweist auf die hauseigene Telefonberatung: „Da können auch Menschen ohne Internet Kursangebote erfragen.“ Eine Garantie auf ausreichend verfügbare Plätze auch für Leser des gedruckten Programmes möchte Schoefer jedoch nicht geben. Laura Koch