„Taugt nicht zum Szeneviertel“

Initiativen zeigen Stadtteilfilme in Rothenburgsort

■ 25, studiert Geografie, Soziologie und Politikwissenschaften und engagiert sich in der Gruppe „Was wünschen tun bewegen“.

taz: Frau Motzko, warum machen Sie einen Kinoabend?

Eva Motzko: Weil einiges in Rothenburgsort passiert: Die Hafencity wächst auf uns zu, Investoren kaufen große Flächen auf. Das ist noch nicht sichtbar, wir wollen darauf aufmerksam machen und darüber diskutieren.

Wird schon gentrifiziert?

Von Gentrifizierung würde ich nicht sprechen. Allerdings sind die Mieten der Neubauten, die jetzt am Marktplatz entstanden sind, schon relativ teuer und auch generell steigen die Mieten. Der Stadtteil taugt aber nicht zum Szeneviertel.

Was ist Ihr Anliegen?

Wenn man nicht einfach überrollt werden will von Entwicklungen, muss man jetzt aufmerksam werden. Nur dann kann man mitentscheiden.

Worum geht es im Film „Urlaub in Hammerbrook“?

Es geht um die Räume in Hammerbrook und im westlichen Rothenburgsort und wie Bewohner damit umgehen. Im Film wird gesagt: „Die Räume sind die Freunde der Menschen“, weil hier nicht so viele Menschen leben und man deshalb nicht so viele Freunde hat. Das ist ein schönes Stimmungsbild für den Stadtteil.

Sind die Gebäude wirklich so liebenswert, dass man sie als Freunde will?

Es geht nicht darum, dass man alles schön findet, sondern Platz hat, um etwas zu gestalten. Selbst wenn ein Bürogebäude von außen hässlich ist, kann ja innen etwas sein, was man nicht vermutet. Das zeigt der Film auch.

Warum sollten Hamburger denn „Urlaub in Rothenburgsort“ machen?

Es gibt hier viel zu entdecken. Es haben sich viele Künstler angesiedelt, es gibt schöne Orte, an der Bille oder die 50er-Jahre-Tankstelle. INTERVIEW: DKU

„Urlaub in Hammerbrook“ und „Park Fiction“: 19 Uhr, „Rothenburg“, Vierländerdamm 3a