Was ist falsch?

Umgang mit Blüten II: Nicht nur Geldscheine, sondern auch Münzen werden gefälscht – vor allem 2-Euro-Stücke

Die Chance, sich einen falschen Fuffziger einzuhandeln, ist nicht sonderlich groß. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit rund 46.000 falsche Banknoten registriert. Wenn es dennoch passiert, sind die Unannehmlichkeiten jedoch erheblich, wie der Fall zweier kolumbianischer Politiker zeigt. Ein Lesegerät im „Saturn“-Markt im Europacenter hatte ihren 500-Euro-Schein fälschlicherweise als falsch erkannt (taz berichtete). Sie mussten sich ausziehen, wurden durchsucht, gefesselt und aufs Revier gebracht.

Die Schadenssumme durch Falschgeld belief sich 2006 auf 3,2 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor wurden 74.000 Scheine als falsch registriert. Damals betrug die Schadenssumme 4,9 Millionen Euro. Beliebtestes Objekt der Fälscher ist der 50-Euro-Schein. Er macht fast die Hälfte der registrierten Blüten aus.

Während die Zahl der Blüten zurückgeht, steigt die Zahl der gefälschten Münzen. Wurden 2005 noch 46.300 falsche 50 Cent, 1-Euro- und 2-Euro-Stücke festgestellt, waren es ein Jahr später 77.000. Hit unter den Falschen ist die 2-Euro-Münze.

Wer Falschgeld in Umlauf bringt, macht sich nach Paragraf 146 strafbar. Deshalb sind die Unannehmlichkeiten, die jemand bekommt, der mit falschem Geld bezahlt, erheblich. (siehe Interview). Allerdings nur, wenn tatsächlich die Polizei gerufen wird, wozu die KassiererInnen verpflichtet sind. Immer wieder passiert es jedoch, dass für falsch gehaltene Scheine einfach nicht angenommen werden und die Kunden mit einem anderen bezahlen können. Die Betroffenen versuchten dann, die mutmaßlichen Blüten bei nächster Gelegenheit loszuwerden. Schließlich hat der, der damit auffliegt, den Schaden. Sowohl die Polizei als auch die Bundesbank empfehlen deshalb, jeden Geldschein zu prüfen. WS

Ausführliche Prüfkriterien unter: www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_falschgeld_leitfaden.php