„Protestanten sind offener“

Kunstevent auf dem Dach des Medienbunkers

■ über 50 (sein genaues Alter will er nicht verraten), Kameramann und Tongestalter, arbeitet auf der MS Stubnitz an neuen Projektionen.

taz: Herr Hagemann, was steckt hinter dem Kunstevent „Hoch Form“?

Heiko Hagemann: Der Fotograf und Künstler Peter Brandt stellt auf der Dachterrasse des Medienbunkers seine Bilder vor. Ich jage seine zweidimensionalen Bilder durch einen Projektor auf Projektionsflächen aus Tüll und bringe sie dadurch in Bewegung. Auf eine Wand zu projizieren, wäre ein bisschen billig. Die Dachterrasse auf dem Bunker ist ein ungewöhnlicher Ort, leider nicht allzu groß, dafür mit einem schönen Blick über Hamburg.

Wie ist das, die Kunst von jemand anderem zu adaptieren?

Ich habe damit kein Problem. Es geht in erster Linie um Freundschaft. Ich wurde auch schon von DJs gefragt. Aber wenn man denen hilft, hängt man immer die ganze Nacht in irgendwelchen Clubs rum. Dafür bin ich definitiv zu alt.

Was macht ein visual Artist eigentlich genau ?

Im Grunde genommen ist er Bildgestalter. Ich arbeite meist an Konzeptdesigns, bei denen ich versuche, Bilder nach einem vorgegebenen Konzept zu projizieren und in Bewegung zu bringen. Ich mache aber auch eigene Sachen.

Zum Beispiel?

Ich arbeite an einer Kircheninstallation, in der ich eine Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke auf die heutige Zeit umschreibe und neu vertone. Dazu projiziere ich Bilder auf drei Wände. Die katholische Kirche hat leider sofort abgesagt. Die evangelische Kirche ist hier ein wenig offener. Ich habe mir dafür die Ansgarkirche in Othmarschen ausgesucht. Ich kann nur hoffen, dass die mitmachen. INTERVIEW: ADM

„Hoch Form“: 20 Uhr, Übel und Gefährlich, Feldstraße 66