das wetter: der könig der siebe:
Stolz saß König Uri-Tisch auf seinem übergroßen Thron, der aus hunderten von Sieben gebaut war. Auf dem Kopf trug er ein vergoldetes Küchensieb, das er von seinem Vater geerbt hatte, und als Insignien seiner Macht hielt er ein Teesieb und eine Teekugel in den Händen. Sein prachtvoller Palast war erbaut aus unzähligen Nudelsieben und Salatschleudern. Nun war es allerdings so, dass König Uri-Tisch auch ein Gedächtnis wie ein Sieb hatte, und so vergaß er immer wieder, seinen Handwerkern zu befehlen, das Dach des Palastes auszubessern, denn das war undicht. Ständig regnete es herein. Aber sobald der Regen aufgehört hatte, vergaß König Uri-Tisch auch das wieder und widmete sich lieber seinem schönsten Hobby: dem Siebdruck.
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