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Daniél Kretschmar hört auf den Sound der Stadt

Ach schön, die fröhlichen Konzertveranstalter von amSTARt haben mal wieder wat Jutet am Start: Am Sonntag schicken sie die Jolly Goods und Vera Kropf in den Kingkongklub. Letztere ist die Frontfrau des Wiener Indie-Electro-Pop-Trios Luise Pop, das mit ordentlich betexteten und zügig-knalligen Songs auf sich aufmerksam machte. Die beiden Schwestern Tanja Pippi und Angy von den Jolly Goods hingegen kreieren einen Minimal-Grunge-Lärm, der die Frustration der Kindheit in allertiefster hessischer Provinz für das Publikum plastisch erfahrbar macht.

Am Montag dann wird bewiesen, dass gute Veranstalter jederzeit von null auf hundert beschleunigen können. War das erste Krake Festival im letzten Jahr mit seinem Schwerpunkt auf elektronischer Musik und visuellen künstlerischen Herausforderungen noch eine Abendveranstaltung, geht es nach dem Erfolg in 2010 dieses Mal gleich für eine knappe Woche rund. Der Start wird zünftig in der Volksbühne gefeiert mit dem Elektropionier Oval und dem Do-it-yourself-Beatle Klaus Beyer.

Trendbewusst retro-orientiert geben sich dann die Cults am Dienstag. Die beiden jungen Menschen sind gerade nach New York gezogen und haben etwas entdeckt, das sich Wall of Sound nennt. Die Lieder der späten 50er und frühen 60er Jahre haben sie dann nachgespielt, ein wenig verfremdet und für ihre anderen jungen Freunde upgeloadet. Die wiederum haben diese tolle neue Musik überall getwittert und geliked und den Cults somit zu einer Europatournee verholfen. Was würden wir denn eigentlich ohne dieses Internet für Musik hören …?

Nicht ganz so weltberühmt, aber mindestens genauso gut, bei günstigeren Eintrittspreisen ist Miss Kenichi, die am Mittwoch in der verdienstvollen Lo-Fi-Lounge des Schokoladens mit ihrem melancholischen Folkpop zu Gast sein wird.

■ Jolly Goods, Vera Kropf: Kingkongklub, So., 20 Uhr

■ Krake Festival Eröffnung: Volksbühne, Mo., 20 Uhr

■ Cults: Comet Club, D i., 21 Uhr

■ Lo-Fi-Lounge: Schokoladen, Mi., 19 Uhr

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