Was kleine Zähne brauchen

Gezielte Hygienemaßnahmen der Mundflora schon in der Schwangerschaft seien besonders wichtig, sagt Thomas Einfeldt, Vorstandsmitglied der Zahnärztekammer. Entzündungen im Mundraum einer Schwangeren könnten die Schwangerschaft gefährden und zu einer Frühgeburt führen. Keime könnten dann außerdem per Tröpfcheninfektion auf das Kind übertragen werden und sich negativ auf die Entwicklung der ersten Zähne auswirken.

Laut Silke Schwartau, Abteilungsleiterin der Verbraucherzentrale für Ernährung, sollten zuckerhaltige Getränke, aber auch Tee und zu fetthaltige Milch bei Säuglingen und Kleinkindern vermieden werden. Schwartau warnt auch vor zahnschädigenden Rückständen von zitronensäurehaltigen Getränken und Entkalkern, die etwa nach dem Entkalken von Wasserkochern immer noch in Spuren vorhanden seien. Muttermilch sei uneingeschränkt das beste flüssige Nahrungsmittel und lasse sich nach dem Abstillen durch Wasser ersetzen.

Zur Unterstützung der ersten Zähne böten Kinderärzte nach wie vor Fluoridtabletten mit Vitamin-B-Zusatz an, sagt Einfeldt. Nach neuesten Erkenntnissen führten die Tabletten jedoch, zusammen mit dem Fluorgehalt in Kochsalz und Wasser, eher zu einer Überdosierung. Außerdem wirke das Fluor nur in direktem Zahnkontakt auf die Zähne.

Neben einer zuckerarmen, gesunden Ernährung könne den Kindern nicht früh genug das ritualisierte Zähneputzen beigebracht werden, sagt Einfeldt. Bei der komplexen Zahnputztechnik sollten die Eltern ihren Kindern zur Seite stehen: Die „Schrubbtechnik“, sprich die waagerechte hin-und her-Bewegung sollte gar nicht erst eingeführt werden. Viel besser seien vibrierende, kurze Bewegungen auf Zahn- und Zahnfleisch im 45-Grad-Winkel. Zahnarztbesuche seien ab dem sechsten Lebensmonat zweimal im Jahr fällig. KBY