Gorleben-BI wittert Skandal

Sicherheitsrelevante Messergebnisse zum Ausbau des in Gorleben geplanten Atommüll-Endlagers sollen „gleich LKW-weise“ weggeschafft und vernichtet worden sein. Das berichtet die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg, die diese Informationen aus „einer Quelle aus Atomindustrie-Kreisen“ haben will. Es seien „zahlreiche Original-Messdaten und Unterlagen zum Gorlebener Untergrund vernichtet“ worden, so die Bürgerinitiative, die nun hofft, dass der Sicherheitsnachweis für die Endlagerplanung in Gorleben unter diesen Umständen nicht erbracht werden kann.

Zuständig für seismologische Messungen des Gorlebener Salzstocks war jahrelang der ehemals bundeseigene Betrieb Prakla-Seismos aus Hannover. Die Unterlagen sollen weggeschafft worden sein, nachdem der Betrieb verkauft und abgewickelt worden war. Obwohl es dazu aufgeordert wurde, habe das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz das Material nicht übernehmen wollen, berichtet die Bürgerinitiative. Für das Genehmigungsverfahren seien diese Daten äußerst relevant.

Zwar gebe es offenbar noch Zusammenfassungen der Ergebnisse. Die seien jedoch unbrauchbar, denn sie seien nicht mehr zu überprüfen. „Die Schlampereien im Atombereich machen auch vor einer Behörde, die uns laut Titel vor Strahlung schützen soll, nicht Halt“, kommentierte die Bürgerinitiative. Sie fordert Akteneinsicht beim Bundesamt. TAZ