Walter-Linse-Preis umstritten

BERLIN dpa ■ Ein neuer Preis zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte sorgt für Streit. Der mit 5.000 Euro dotierte „Walter-Linse-Preis“ – ausgelobt vom Förderverein der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen – soll „die kritische Auseinandersetzung mit der kommunistischen Diktatur“ würdigen, berichtet der Spiegel. Der Berliner Beauftragte für die Stasi-Unterlagen, Martin Gutzeit, wies den Förderverein jetzt darauf hin, dass der Jurist während der NS-Diktatur in Chemnitz Arisierungsbeauftragter der IHK gewesen sei. Gutzeit forderte die Rücknahme der Ausschreibung. Der Förderverein, dem dieser Aspekt in Linses Vergangenheit nach eigenen Angaben vor Auslobung des Preises bekannt war, hatte den Anwalt wegen seines Einsatzes gegen Menschenrechtsverletzungen in der DDR ausgewählt. Er wurde 1952 entführt und später in Moskau hingerichtet.