Kitaleiterin fühlt sich falsch behandelt

Die Leiterin der geschlossenen Kita behauptet, die Kinder stets gut betreut zu haben. Sozialbehörde widerspricht

Die Leiterin der Kindertagesstätte Eggerstedtstraße, die am Wochenende von der Sozialbehörde geschlossen wurde, sieht sich falschen Beschuldigungen ausgesetzt. Hannelore S. erklärt, es sei stets eine ausgebildete Erzieherin in der Kindergruppe anwesend gewesen. Wenn sie selbst krankheitsbedingt nicht da war, sei eine qualifizierte Kollegin eingesprungen. „Das stimmt nicht“, hält Behördensprecherin Jasmin Eisenhut dagegen. „Wir haben mehrere Kontrollbesuche gemacht. Es waren keine qualifizierten Mitarbeiter vor Ort.“

Am vergangenen Wochenende hat die Behörde Hannelore S. die Betriebserlaubnis entzogen, um eine Gefährdung des Kindeswohls zu verhindern. Die Mädchen und Jungen seien von wechselnden Personen betreut worden, die durchweg keine Pädagogen waren. Beispielsweise hätten die Behördenmitarbeiter eine sozialpädagogische Assistentin angetroffen und einen Schüler, der lediglich eine Zusatzausbildung als Berater beim Kinderschutzbund hatte.

Die Kindertagesstätte im Stadtteil Altona wurde vor 13 Jahren eröffnet. Das Problem, das nun zur Schließung führte, entstand offenbar Ende März: Ab diesem Zeitpunkt war Hannelore S., eine der beiden ausgebildeten Erzieherinnen, krank. Ihre Kollegin kündigte zu Anfang Mai. S. behauptet nun, dass sie selbst daraufhin wieder eingesprungen sei, bis dann Ende Mai eine neue Erzieherin die Arbeit übernahm. Als die dann Ende Juni wieder gegangen sei, habe wieder sie selbst die Kinder betreut, sagt S. – trotz Krankheit.

Sprecherin Eisenhut sagt, dass die Behörde S. immer wieder aufgefordert habe, eine fachgerechte Betreuung der Kinder sicherzustellen. Die Leiterin habe darauf aber nicht reagiert. „Wir schließen nicht zum Spaß eine Kita“, sagt Eisenhut. „So konnte es nicht weitergehen. Der Standard dieser Einrichtung war zu schlecht.“ ee