verpasst?: Beck spricht

So., 19.10 Uhr, ZDF,

„Berlin direkt“

Es gibt Dinge, die sind, wie sie immer sind. Dass Peter Frey, der Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios, zu einem Interview mit Kurt Beck, dem SPD-Vorsitzenden, Jeans und Polohemd trägt, gehört nicht dazu. Frey traf Beck zum ZDF-„Sommerinterview“: Interviewer treffen hochrangige PolitikerInnen in privat anmutender Atmosphäre, Beck etwa in einem Weingut in Kobern-Gondorf. Das meiste, was Beck in diesem Rahmen, der dem Politikmenschen Raum gibt, sagte, war aber wenig erstaunlich. Er war Profi genug, kein dummes Zeug zu reden, und nicht mutig genug, mehr Profil zu zeigen als nötig.

Was am Morgen nach dem Gespräch über Afghanistan, Mindestlohn und Atomenergie sofort davon in Erinnerung ist, ist erstens: Beck fährt Fahrrad. Und zweitens, dass er auf Freys Frage, ob es nicht erstaunlich sei, dass selbst viele SPD-Wähler lieber Merkel als KanzlerIn hätten als Beck, jedenfalls nicht sagte: „Nicht alle finden mich wohl so kompetent, wie ich mich finde.“ Das wäre eine erstaunlich menschliche Antwort gewesen.

Aber es gibt Dinge, die sind nun einmal, wie sie eben sind. RAA