Koma-Suff-Wirt sitzt in U-Haft

BERLIN dpa ■ Nach einem tödlichen Wett-Trinken mit einem Jugendlichen sitzt ein Berliner Kneipenwirt in Untersuchungshaft. Dem 26-jährigen werde Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen, teilte die Polizei gestern mit. Der Wirt soll einem 16-Jährigen bei dem Gelage am 25. Februar in seiner Charlottenburger Kneipe 40 Gläser Tequila ausgeschenkt haben, er selbst habe sehr viel weniger getrunken und den Jugendlichen getäuscht. Der Gymnasiast fiel ins Koma und starb Ende März an den Folgen der Alkoholvergiftung. Das Lokal ist laut Polizei inzwischen geschlossen. Der Fall hatte bundesweit eine Debatte über Alkoholexzesse und das Koma-Saufen von Jugendlichen ausgelöst. Vor allem „Flatrate-Partys“ gerieten in die Kritik. Nach Angaben der Bundesstatistiker wurden 2000 noch 9.500 10- bis 20-Jährige mit einer Alkoholvergiftung stationär behandelt. 2005 waren es mit 19.400 bereits mehr als doppelt so viele.