RECEPTION BERLIN
: Die malerischen Grenzen des kalten Kriegs

Nicht nur die Gedenkfeiern zum Mauerfall haben in den letzten Wochen an den kalten Krieg erinnert,
der nicht nur die politische Öffnung der Grenzen zwischen Ost und West in Europa besiegelte. Mit dem Bürgerkrieg in der Ost-Ukraine bilden sich neue Grenzen, psychologische wie ganz reale. Der in Bielefeld lebende und 1981 in Jena geborene Künstler und Fotograf Robert Schlotter, nimmt nochmal die alten Grenzgebiete von Norwegen über Bulgarien, entlang der Elbe, quer durch den Harz bis nach Griechenland ins Kameravisier: idyllische Landschaften, menschenleer, durch Wind und Wetter geprägt. Der Eingriff des Menschen ist jedoch fast immer präsent, als Straße, Observatorium, Zaun oder künstlicher See. Eine ganz erstaunliche Kraft geht von den nahezu malerischen Motiven aus, selbst wenn die Bilder nicht besonders groß sind. Eine Kraft, die auch in dem Wissen liegt, dass es sich um Gelände handelt, über das sich jahrzehntelang die „Mächte“ misstrauisch beobachteten und wo Menschen um ihr Leben fürchten mussten, wenn sie es zu überqueren suchten. MJ

■  Bis 20. 12., nur mit Anmeldg.: 26 93 14 55, Kurfürstenstraße 5