„Eine subjektive Auswahl“

Insel-Lichtspiele in Wilhelmsburg starten heute

■ 45, ist Kulturmanager und Koordinator der Insel-Lichtspiele. Sein persönlicher Lieblingsfilm ist „Nordsee ist Mordsee“.

taz: Herr Timmermann, Ihr diesjähriges Programm heißt „10 bemerkenswerte Filme aus 10 Jahrzehnten“. Wie schwer fiel die Auswahl?

Sven Timmermann: Überhaupt nicht schwer. Das ist eine rein subjektive Auswahl an Lieblingsfilmen der Mitarbeiter der Insel-Lichtspiele. Wir haben da keinen Anspruch, Filme des Jahrzehnts zu küren.

Was macht den Reiz alter Filme aus?

Bestimmte Filme haben immer noch Bedeutung für die Gegenwart, wie zum Beispiel der Stummfilm Panzerkreuzer Potemkin. Andere Filme wie King Kong machen Spaß, weil sie so skurril sind. Außerdem sind alte Filme einfach fürs Kino gemacht, man kennt sie zwar aus dem Fernsehen, aber wirklich mitreißend sind sie nur auf der großen Leinwand.

Diesen Sommer feiern die Insel-Lichtspiele zehnjähriges Bestehen. Zeit, neue Stadtteile zu erobern?

Nein, wir sind zwar jedes Jahr an einem anderen Ort, aber immer in Wilhelmsburg. Seit 1986 gibt es hier kein Kino mehr und ein neues Schanzenkino braucht nun wirklich keiner. Zudem kommen mittlerweile auch immer mehr Leute aus Hamburg zu unseren Vorstellungen. Die merken langsam, dass Wilhelmsburg gar nicht so weit weg ist.

Was war Ihr schönstes Freiluftkino-Erlebnis?

Überraschenderweise eine Titanic-Vorstellung. Da sind die Leute so mitgegangen, dass einige den Leinwandhelden zugerufen haben, was sie tun sollen. Sowas habe ich noch nicht erlebt, unser Kino ist eben auch ein gesellschaftlicher Ort. Die Leute schauen nicht nur in einen Film rein, sondern reden dann auch darüber. INTERVIEW: LLE

Insel-Lichtspiele: 18. bis 27. 8., 21. 30 Uhr. Sportplatz FC Porto, Vogelhüttendeich 99