DER RECHTE RANDWIE NAZIROCKER JUBILÄUM FEIERN
: Endstufe findet kein Ende

Seit drei Jahrzehnten rockt „Endstufe“ für Volk und Vaterland. Am Samstag feierte die Bremer Neonazi-Skinheadband um Jens Brandt ihr 30-jähriges Bestehen. Für ihre Fans richteten sie ein exklusives Konzert im rund 20 Kilometer entfernten Stuhr aus.

„30 Jahre Endstufe und kein Ende in Sicht“, jubelte später ein Gast im Online-Forum thiazi.net und schwärmte: „Geniale Stimmung, viel Spaß und Bier.“

An die 200 Konzertgäste hatten die Veranstalter zu einem freistehenden Gebäude in der niedersächsischen Gemeinde geschleust. Kein Großevent, aber nach Informationen des Internet-Portals „Blick nach rechts“ war das auch nicht geplant. Handverlesen lud die Band zu dem Live-Gig mit den befreundeten Bands „Bunker 16“ und „Vierländer Jungs“ ein. Erst am Abend erfuhr die Polizei durch einen Anruf von dem Konzert. Die Polizei habe dann „Präsenz“ gezeigt, sagt ein Polizeisprecher. Der Stimmung tat es keinen Abbruch. Obwohl das Konzert zehn Euro Eintritt kostete und Getränke und Essen verkauft wurden, stuft die Polizei das Konzert als „private Veranstaltung“ ein. Die Gäste der dienstältesten deutschen Rechtsrockband waren begeistert, ungestört alte Skinheadfreunde wiederzutreffen.

Die Band spielte nicht zum ersten Mal in Stuhr. Im selben Gebäude sind auch schon andere Rechtsrockgruppen aufgetreten. Das Konzert soll aber nun das letzte gewesen sein. Der Eigentümer wusste nach eigenen Angaben nicht, dass Rechtsrock-Events in seinem Haus stattfanden. Den Mietern, die sich unpolitisch gegeben hätten, hat er nun gekündigt.

Auch „Endstufe“, von der mehrere Lieder auf dem Index der Bundesprüfstelle stehen, gibt sich gerne als unpolitische Skinheadgruppe aus. Die Band veröffentlichte jedoch sogar Liebeslieder, die eindeutig sind: „Keine ist so schön wie du, Renee-Girl. (…) Du bist stolz drauf, deutsch zu sein, denn für Deutschland stehst du ein“.

Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland