Panter in Not

EHRENAMT 2009 gewann Jessica Groß den Panter Preis. Jetzt bangt sie um die Zukunft ihres Projekts

Dem Büro für medizinische Flüchtlingshilfe in Berlin geht es zwar besser, doch langfristig bleibt das Projekt ein Sorgenkind. Seit 1996 vermitteln ehrenamtliche Helfer jährlich gut tausend Menschen ohne Papiere an Ärzte und Krankenhäuser. Die Beratung ist anonym und kostenlos. Die Behandlungen aber – Geburten, Prothesen, Brillen – sind kostspielig. Nach einem ersten Spendenaufruf in der taz ist die Notversorgung der Patienten wieder gesichert. Für die Zukunft braucht das Projekt allerdings weiterhin Unterstützung. „Von Spendengeldern werden Medikamente und Operationen bezahlt“, sagt Jessica Groß, die 2009 für ihre Arbeit den Leserinnen-Preis der Panter Stiftung gewann. An einem runden Tisch plant sie mit der zuständigen Senatsverwaltung Alternativen zum Medibüro. Zum Beispiel den anonymen Krankenschein, mit dem sich jeder ohne Papiere behandeln lassen kann – ohne Angst, entdeckt und abgeschoben zu werden. Die Kosten trüge das Sozialamt. Bisher scheitert das Vorhaben an der Koalition, die sich über die Konditionen nicht einig wird.

JAN PEDD

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