Party ohne dumme Sprüche

Jetzt neu in Bremen: zwei kommerzielle Konzepte für alternative Kultur unter einem Dach

Was in Berlin und Hamburg in ehemals besetzten Häusern und Industriebrachen floriert, hat es in Bremen schwer: unkommerzielle alternative Kultur. Jugendfreizeitheime werden privatisiert, unkommerzielle Veranstaltungsräume sind rar gesät. Deswegen gehen manche Veranstalter unter Brücken oder in alte Lagerhallen. Drum’n’Bass und Techno jenseits von Love Parade und Nobel-Disco, Partys mit egalitärem Anspruch kennzeichnen die Szene. Machotum ist tabu, sexuelle Orientierungen, die von der Hetero-Norm abweichen, sind ausdrücklich willkommen.

Kriz Sabrina Sahm und Jowes Jürgen Wessels, seit Jahren Aktivposten in der Szene, waren genervt von der Unsicherheit und beschlossen zusammenzulegen, ganz legal, zwei Läden in einem: „Nook“ und „Zucker“. Punk-Konzerte, Partys, Performances und Lesungen stehen auf dem Programm. „Wir machen natürlich keine unkommerzielle Kultur hier. Wir müssen Geld verdienen“, sagt Kriz, „aber einen Teil des Umsatzes spenden wir an linke Initiativen wie die Rote Hilfe.“ Bei Redaktionsschluss stand noch nicht fest, ob die Eröffnung Freitag (Nook) und Samstag (Zucker) stattfinden darf. ASL

Nook/Zucker, Friedrich-Rauers-Str. 8, www.no-ok.de; www.zucker-club.de