„Das Lesen bleibt wichtig“

Die Hamburger Bücherbusse werden 50

■ 48, leitet die Bücherbusse der Hamburger Bücherhallen. Seit zehn Jahren versorgt sie Schulen und Familien mit Lesestoff.

taz: Frau Achilles, in Hamburg kann man Bücher in Bücherhallen leihen oder in Einrichtungen wie dem Bücherbus, den Sie betreuen. Glauben Sie, dass das Angebot für Hamburg ausreicht?

Ingrid Achilles: Bibliotheken sind vor allem für Familien mit wenig Geld wichtig. Deshalb kann es nicht genug geben. Im Vergleich zu anderen deutschen Städten steht Hamburg aber gut da, denn wir haben das größte Bibliothekssystem. Es gab aber schon mehr Stadt-Büchereien als jetzt.

Wie erreichen Sie sozial schwache Familien mit dem Bücher-Angebot?

Das läuft oft über die Schulen. In den Bücherhallen kommen viele Schulklassen zu Besuch. Auf diesem Weg werden alle Kinder erreicht und ans Lesen herangeführt. Auch die, die in ihren Familien nicht mit Büchern in Berührung kommen.

Wird an den Schulen genug gemacht, um das Lesen zu fördern?

Im Schnitt leider nicht, auch wenn einige Schulen sehr engagiert sind. Das hat oft finanzielle Gründe. Ideal wären eigentlich schuleigene Bibliotheken, aber die gibt es bisher nur vereinzelt. Deshalb müssen Bücherhallen und Schulen gut zusammenarbeiten.

Muss man Kinder ans Lesen heranführen, weil generell zu wenig gelesen wird?

Ja. Das hängt vor allem mit den neuen Medien wie Computer oder Fernsehen zusammen.

Sind die eine Bedrohung für das Buch?

Man muss sich mit ihnen arrangieren. Aber das Lesen bleibt nach wie vor sehr wichtig. Denn wer Bücher liest, kann auch auf Homepages besser Informationen finden. INTERVIEW: CHZ

Der Bücherbus wird 50: Das wird von 14 bis 18 Uhr auf dem Harburger Rathausplatz gefeiert.