Mit Selbstdisziplin am heimischen Schreibtisch

Die Fernhochschule Hamburg feiert ihren 10. Geburtstag. Vor allem für Berufstätige ist sie eine Alternative zur herkömmlichen Hochschule

Die größte Fernhochschule Deutschlands feiert Jubiläum: Die Fernhochschule Hamburg (HFH) wird 10 Jahre alt. Für Berufstätige und Menschen, die nicht einfach in die nächste Universitätsstadt umziehen können, ist sie eine gute Alternative zum normalen Präsenzstudium: An der HFH können Studenten ihre Bücher überall und jederzeit aufschlagen, am heimischen Schreibtisch nachts um eins oder während der Mittagspause im Büro. Das funktioniert vor allem dank des virtuellen Campus, auf dem die Studierenden Bibliothek, Beratungsdienste und Prüfungsamt besuchen können.

Den Stoff lernen die Studierenden zu Hause aus den so genannten Studienbriefen, nur gelegentlich müssen sie zu einer der Präsenzphasen in ein regionales Studienzentrum reisen. 39 dieser Zentren betreibt die HFH in Deutschland, Österreich und der Schweiz für ihre rund 6.000 Studierenden. Angefangen hat die HFH einmal mit rund 400 Bewerbern, seitdem wurde die Zahl Jahr für Jahr größer. Damit liegt die Hochschule im Trend, denn die Zahl der Bewerber an staatlich anerkannten privaten Fernhochschulen in Deutschland steigt. Gleichzeitig sinkt das Durchschnittsalter von bisher 32 Jahren.

Die HFH finanziert sich heute ausschließlich über ihre Studiengebühren und bietet technische und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge wie Betriebswirtschaft oder Pflegemanagement an. Einige schließen noch mit einem traditionellen Fachhochschuldiplom ab, andere sind schon auf die neuen Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt. Das Studium kostet zwischen 9.660 und 11.520 Euro und dauert, je nach Studienfach, sieben oder acht Semester. Nicht wenige Studierende geben allerdings entlang dieses Weges auf: Die Abbrecherquote der Hochschule liegt bei 30 Prozent, was Hochschulpräsident Michael Bosch sogar noch „vergleichsweise niedrig“ nennt. „Ein Studienabbruch passiert meist in den ersten zwei Semestern und häufig, weil die Studenten den benötigten Zeitaufwand unterschätzen“, sagt Hochschulkanzler Uwe Ploch. Mit 70 Unterrichtsstunden pro Semester vor Ort und 15 Stunden pro Woche für das Selbststudium müsse ein HFH-Student rechnen, sagt Ploch: „Das Fernstudium fordert besonders starke Selbstdisziplin.“ Wer sich diese Disziplin zutraut, findet auf www.fern-fh.de mehr Informationen. KBY