AIDS-GENERIKA RETTEN HUNDERTTAUSENDE MENSCHENLEBEN – ABER NUR JEDER FÜNFTE AIDSKRANKE IN ARMEN LÄNDERN WIRD BEHANDELT

Weltweit sterben jedes Jahr rund drei Millionen Menschen an Aids und seinen Folgen. Sie könnten weiterleben, wenn jeder Aidskranke auf der Welt medizinische Versorgung hätte – in reichen Industrienationen sorgen Aidsmedikamente inzwischen dafür, dass HIV-Infizierte lange am Leben bleiben können. 40 Millionen Menschen sind auf der Welt HIV-infiziert, 6,5 Millionen sind aidskrank und brauchen antiretrovirale Aidsmedikamente. Aber nur knapp 1,5 Millionen werden derzeit behandelt. In Afrika, wo zwei Drittel aller HIV-Infizierten der Welt leben, kriegt nur jeder achte Kranke Medikamente. Die anderen dämmern dahin und warten auf den Tod. Ein Grund für diesen Skandal sind die hohen Preise, die internationale Pharmakonzerne für ihre patentierten Medikamente verlangen – trotz drastischer Preissenkungen in den letzten Jahren können sich die Gesundheitsbudgets afrikanischer Länder den massiven Einkauf von Aidsmedikamenten selbst zu reduzierten Preisen nicht leisten. Die Alternative ist die Produktion von Nachahmermedikamenten, sogenannten Generika. Indien, Thailand, Brasilien und Südafrika sind die wichtigsten Generika-Produzenten, und ein Großteil der Aidsbehandlungen in armen Ländern findet mit diesen Produkten statt. Es könnte noch viel mehr in dieser Richtung getan werden: Sogar im Kriegsgebiet des Kongo stellt die deutsche Medikamentenfirma Pharmakina inzwischen Generika zur Aidsbekämpfung her. Auf dem Foto schluckt die neunjährige Franise in Haiti ihre tägliche Dosis Aidsmittel, bevor sie zur Schule geht.FOTO: FRANCO/NYT/REDUX/LAIF