Bienenseuche ist vorerst besiegt

Drei Jahre lang hatte die „amerikanische Faulbrut“ die Bestände im Harz dezimiert. Die Imker sind erleichtert

Sie ist der Schrecken der Imker: Die drei Jahre lang in Teilen des Harzes wütende Bienenseuche namens „Amerikanische Faulbrut“ ist nach Angaben des Kreisveterinäramtes Goslar in der Region erfolgreich bekämpft worden. Auch in anderen Landstrichen Niedersachsens sei die Krankheit nur noch selten anzutreffen. Der angeordnete Sperrbezirk für Bienen in Goslar konnte laut Bienenseuchenverordnung aufgehoben werden, teilte der Kreis am Mittwoch mit. Bei amtstierärztlichen Untersuchungen der Völker waren keine Faulbrutsporen mehr festgestellt worden. Hunderttausende von Bienenlarven waren zuvor der Seuche zum Opfer gefallen, der Fortbestand vieler Völker dadurch gefährdet. Die Faulbrut ist für Menschen ungefährlich, führt in den Bienenstöcken aber zu fauligen Waben.

Der Leiter des Instituts für Bienenkunde in Celle, Werner von der Ohe, bestätigte, wegen der schnellen Abwehrmaßnahmen trete die anzeigenpflichtige, durch Bakterien ausgelöste Seuche in Niedersachsen nur noch selten auf. „Wenn wir bei unseren Stichproben verseuchte Völker finden, werden die Bienen sofort von ihrer Brut getrennt“, sagte von der Ohe. Dann versuchten die Imker, die Völker zu retten, falls die Krankheit noch nicht zu stark fortgeschritten sei. Im Kreis Goslar habe es einen sehr starken Befall gegeben.

Als Gegenmaßnahme wird die Brut sofort getötet und die Waben werden eingeschmolzen. Wenn die Bienen noch in schwer zu desinfizierenden Holzkästen oder geflochtenen Körben gehalten werden, müssen auch diese verbrannt werden. Nach Angaben von der Ohes wurde die Krankheit schon von den alten Griechen beschrieben. Den Namen „Amerikanische Faulbrut“ habe sie erhalten, weil ein amerikanischer Forscher als erster den gefährlichen Erreger als Ursache des Massensterbens der Bienen erkannt habe.

In den vergangenen Jahren hatten wegen der Bienenseuche die Landkreise Hildesheim, Oldenburg aber auch Teile Berlins zu Sperrbezirken erklärt werden müssen, in denen der Transport von Bienenvölkern untersagt war. DPA/TAZ