Weitere Tonnen Giftmehl entdeckt

Mehl aus Indien stärker belastet als bekannt. Behörden: Keine akute Gesundheitsgefahr

POTSDAM afp ■ Bei der bundesweiten Suche nach dem mit Dioxin und PCP verseuchten Lebensmittelzusatz Guarkernmehl sind in Brandenburg weitere 100 Tonnen des Stoffs sichergestellt worden. Dies teilte das Potsdamer Verbraucherschutzministerium am Mittwoch mit. Das aus Indien stammende Mehl ist offenbar stärker mit Schadstoffen belastet als zunächst bekannt.

Auch aus anderen Bundesländern wurden Funde gemeldet. Bereits am Dienstag waren in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bei fünf Firmen mehrere Tonnen des verunreinigten Zusatzstoffs entdeckt worden. Ob belastete Lebensmittel in den Handel gelangt sind, blieb offen.

Nach Angaben des Stuttgarter Landwirtschaftsministeriums fanden sich in Proben bis zu dreitausendfach überhöhte Werte des krebserregenden Pilzbekämpfungsmittels Pentachlorphenol (PCP). Das Verdickungs- und Füllmittel Guarkernmehl wird bei der Herstellung von Joghurt, Saucen und Fertiggerichten, aber auch in Säuglingsnahrung eingesetzt.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung teilte mit, dass von Lebensmitteln mit verseuchtem Guarkernmehl keine „akute“ Gesundheitsgefahr ausgehe, weil meist nur sehr geringe Mengen des unter dem Kürzel E 412 geführten Zusatzstoffes in Fertigprodukten enthalten seien.