Krankenhaus hat Leiche im Keller

Techniker finden Leiche eines 72-Jährigen. Eine Obduktion soll nun die Todesursache klären

Im Keller des Uniklinikums Benjamin Franklin ist eine bereits verweste Leiche entdeckt worden. Eine Obduktion soll nun die genaue Todesursache klären. Sie sei bereits angeordnet worden, werde voraussichtlich aber erst in den nächsten Tagen erfolgen, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Die Leiche eines 72 Jahre alten Mannes war am Mittwochmittag im Keller der Charitéklinik in Steglitz entdeckt worden. Zwei Haustechniker hatten die Leiche zwischen zwei Hydraulikbehältern in der Wärmezentrale des Hauses gefunden, nachdem sie auf unangenehme Gerüche aufmerksam gemacht worden waren.

Bei der Leiche fanden die Ermittler einen Ausweis, durch den der Mann als ein Berliner aus Tempelhof identifiziert werden konnte. Nach ersten Nachforschungen der Charité war er kein Patient des Klinikums. „Wir haben das sofort überprüft – er war niemals Patient bei uns“, sagte Sprecherin Kerstin Endele. Ein Gerichtsmediziner stellte bei einer ersten Untersuchung zudem fest, dass es keine Anzeichen für eine Gewalteinwirkung von außen gab.

Wie lange die Leiche des Mannes in dem Tiefkeller gelegen habe, soll nun die Obduktion klären. Da die Leiche laut Polizei bereits stark verwest war, könnte sie längere Zeit in dem Keller gelegen haben. Möglich sei aber auch, dass die hohen Temperaturen in der Wärmezentrale den Verwesungsprozess beschleunigt haben, hieß es. Völlig unklar sei, was der Mann dort gemacht habe. Er wurde nicht vermisst. Insofern war sein Verschwinden nicht aufgefallen.

In den vergangenen Jahren hatte es ähnliche Fälle in anderen Kliniken gegeben. So wurde im Juni 2006 ein 63-Jähriger Mann tot im Technikraum des Vivantes-Klinikums Neukölln gefunden. Der Mann war eine Woche zuvor von seiner Station verschwunden. Er litt nach Klinikangaben unter Demenz. DPA