DAS GIBT ZU DENKEN

Die Russen, slawisches Völkchen östlich der Newa, haben neulich in einer vielbelächelten Tauchaktion den Nordpol entdeckt. Beziehungsweise den Meeresgrund unter dem Nordpol, besser gesagt: sie haben dort per U-Boot eine Fahne aus rostfreiem Material aufstellen lassen, um das rohstoffreiche Gebiet für sich zu beanspruchen. Nicht nur die taz berichtete, beeindruckt vom russischen Forscherdrang, sondern auch andere Medien von Weltrang – die renommierte Nachrichtenagentur Reuters beispielsweise, die sich dazu der beeindruckenden Bilder bediente (siehe Foto), die ihr von der russischen TV-Gesellschaft RTR zur Verfügung gestellt worden war. Dass in diesem Film über die Tauchfahrt der Mini-U-Boote Mir-1 und Mir-2 eine Szene aus dem Film „Titanic“ hineingeschnitten war, ist bei Reuters niemandem aufgefallen – bis am Mittwoch die finnische Zeitung Ilta-Sanomat darauf hinwies, die russischen „Originalaufnahmen“ (Foto oben) aus Moskau glichen doch sehr der „Titanic“-Sequenz (Foto unten) aus Hollywood. Das Manipulieren hat Methode, überraschte doch zuletzt das russische Staatsfernsehen mit einer dreist gefälschten Titelseite der Times.