„Wie ein Komponist“

Erstes Grün für die Gartenschau in Wilhelmsburg

■ 50, lebt in Magdeburg und arbeitet als freischaffende Landschaftsarchitektin und Pflanzenplanerin.

taz: Frau Pelz, heute werden die ersten Stauden für die Internationale Gartenschau (IGS) 2013 gepflanzt. Ist das nicht ein bisschen früh?

Petra Pelz: Bis 2013 ist zwar noch viel Zeit, aber irgendwann muss man eben anfangen. Bis zur Eröffnung soll die Fläche ja auch besonders gut eingewachsen sein und sich mit schönem Laub präsentieren.

Wie wird Ihr Tag heute aussehen?

Um acht werden die Pflanzen angeliefert und als erstes einer Qualitätskontrolle unterzogen. Wenn alles passt, werden die Stauden dem Pflanzplan entsprechend auf die Beete übertragen – das ist dann meine Aufgabe. Wenn ich die Pflanzen in den Beeten ausgelegt habe, werden sie von den Gärtnern eingepflanzt. Wir beginnen auf der Ausstellungsfläche am Wasserwerk. Hier sind zur Gartenschau die unterschiedlichsten Echinacea-Pflanzen in voller Farbenpracht zu sehen, die man ja auch als Heilpflanze kennt. Allerdings sind vor allem die Neuzüchtungen empfindlich und kommen deshalb etwas später ins Beet.

Wie plant man die Bepflanzung einer so großen Fläche?

Die Planungsphase läuft seit eineinhalb Jahren. Es muss ja während der ganzen IGS-Zeit immer etwas blühen, da fühlt man sich schon manchmal wie ein Komponist, der ein Orchester dirigiert. Die Struktur der Beete ist ja vorgegeben. Zunächst entwickle ich ein Konzept auf Papier, das als Pflanzplan dann aufs Gelände übertragen wird.

Welche Wirkung haben Pflanzen auf Menschen?

Was ich an Pflanzen so faszinierend finde, ist, dass sie eine Gewisse Dynamik haben, man kann ihnen zuschauen vom Austreiben bis zum Absterben und sie nur schlecht manipulieren. In einer Zeit, in der alles schneller wird, können einen Pflanzen total entschleunigen. INTERVIEW: LLE