IG Metall: Jugend im Blick

ARBEITSMARKT Gewerkschaft fordert von Politik und Wirtschaft sichere Arbeitsplätze für junge Leute

BERLIN taz | Leiharbeit, befristete Arbeitsverträge und niedrige Löhne: Das ist laut IG Metall für mehr als fünfzig Prozent junger ArbeitnehmerInnen bittere Realität. Detlef Wetzel, zweiter Vorsitzender der Gewerkschaft, kritisiert das scharf: „Bildung und Ausbildung werden immer noch vernachlässigt, unsichere Arbeitsverhältnisse akzeptiert oder gefördert“. Wer der jungen Generation diese Sicherheit vorenthalte, würde am Ende in einer unsicheren Gesellschaft leben. Um es nicht so weit kommen zu lassen, fordert die IG Metall von Politik und Wirtschaft mehr Einsatz für die junge Generation.

Besonders kritisiert Wetzel den Niedriglohnsektor. Dieser sei zwar ein Mittel zur Armutsvermeidung. Das sei aber vor hundert Jahren Ziel von Gewerkschaften gewesen. „Heute ist Armutsvermeidung eine Strategie in einem Entwicklungsland, aber nicht für ein hochkultiviertes Industrieland“, sagte Wetzel.

FRANZ NESTLER