„Bewusst keine Bühnen“

Festival der Straßenkünste in Altona

■ 59, ist Geschäftsführer der Altonale und organisiert zum zweiten Mal das Internationale Festival der Straßenkünste.

taz: Herr Meine, was unterscheidet Street Art von klassischen Kunstdarbietungen?

Dieter Meine: Das große Unterscheidungsmerkmal ist, dass sie auf der Straße stattfindet und dadurch der Kontakt zum Publikum sehr direkt ist. Wir haben bei Stamp auch bewusst keine Bühnen. Das schränkt zwar die Sicht ein, aber die Künstler können den Zuschauer direkt in ihre Performance einbeziehen.

Was erwartet den Zuschauer?

Unter anderem gibt es einen Spielplatz, auf dem das ganze Wochenende Hip-Hop gezeigt wird. Darüber freue ich mich sehr, da die Hip-Hop-Szene ihre Feste sonst immer unter sich veranstaltet. Sonst gibt es noch die Urban-Art-Aktionen, bei der Künstler Hauswände gestalten und in einem Workshop gemeinsam mit den Teilnehmern den Ikea-Bauzaun gestalten.

Wie ist es um die Street-Art-Szene in Deutschland bestellt?

In südlichen Ländern und vor allem in Frankreich ist die natürlich weiterentwickelt. In Frankreich liegt das vor allem an der staatlichen Förderung. In Deutschland ist das noch relativ unterentwickelt. Trotzdem staunt man, wie viele Gruppen es gibt. Beim Notting Hill Carnival hat die Bielefelder Gruppe „Shademakers“ beispielsweise zweimal den ersten Preis bekommen.

Sie wollen dieses Jahr ökologische Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. Wie das?

Im Moment sieht es so aus, dass wir Spielpläne und Programmhefte auf Recyclingpapier drucken und die gesamte Veranstaltung mit Ökostrom beliefert wird. Nächstes Jahr wollen wir an den Ständen und Bühnen Zähler aufstellen, so dass man sieht wie viel Strom verbraucht wird.INTERVIEW: LLE

Stamp – Internationales Festival der Straßenkünste. Eröffnung: 21 Uhr, Bruno-Tresch-Platz. Bis Sonntag überall in Altona