DAS DING, DAS KOMMT
: Rollback in die 70er

DER DISCO-ROLLSCHUH wird im Hamburger Mojo Club nun wieder regelmäßig geschnürt

Ende der 1970er waren sie nicht nur in Südkalifornien der heißeste Scheiß: Wer hip sein wollte, rollte zu Discomusik auf vier Polyurethanrollen durchs Leben. Überall schossen Rollschuhdiskos aus dem Boden. Sogar Filmstar wurde der Schuh Ende der 70er: In „Skatetown, U.S.A.“ hatte Patrick Swayze seine erste Filmrolle – „Dirty Dancing“ auf Rollen sozusagen. An der Kinokasse merkwürdigerweise ein Flop. „Roller Boogie“ mit Linda Blair hingegen ließ die Kassen ordentlich klingeln: Darin verlieben sich zwei Teenies beim Boogie-Skating und retten gemeinsam ihre liebste Rollschuhbahn vorm gemeinen Mall-Investor.

Damals haben die hippen Rollschuhdiscokids gewonnen. Heute hat der Investor bessere Karten – und „Roller Boogie“ eine sagenhafte Null-Prozent-Wertung bei der Filmkritikseite „Rotten Tomatoes“. Genauso schnell wie er auf dem Höhepunkt des Discofiebers aufgetaucht war, war der Rollerdisco-Hype wieder vorbei. Wer heute klassische Quad-Roller sehen wollte, musste ins Roller-Skating-Museum in Lincoln/Nebraska – oder nach Bochum zu „Starlight Express“.

Jetzt erlebt der Rollschuh sein Rollback: Das Berliner SO36 lädt seit Kurzem zur „Roller Skate Disco“. Und auch in Hamburg wird die gute alte Zeit beschworen: Nach erfolgreichem Test im Sommer lädt die „Rollerskate Jam“ ebenfalls einmal im Monat in den Mojo Club.  MATT

■ Sa, 27. 12., 19 Uhr, Mojo Club, Hamburg