„Jeder kann dabei sein“

Am kommenden Mittwoch beginnen die Wassertage 2007. Knapp zwei Wochen lang informiert der Verein„Viva con Agua“ dann über Wasserknappheit. Den Song zur Veranstaltung gibt es schon heute

BO FLOWER, 24, begann seine Karriere als Rapper 1996. Neben dem Rappen studiert er Musik und ist Mitgründer des Labels „Schmuf Hamburg“.

INTERVIEW BIRTE STAUDE

taz: Bo Flower, das Label Schmuf Hamburg rappt gemeinsam mit Toni L., Irie Révoltés und MC Lins den Song „Viva con Agua“ zu den Hamburger Wassertagen. Wie kam es zu dieser Zusammensetzung?

Bo Flower: Angefangen hat es damit, dass das Büro von Schmuf dicht am Millerntor liegt. Wir haben bei St. Pauli angefragt, ob die uns nicht unterstützen wollen. Daraufhin hat uns St. Pauli von dem Projekt „Viva con Agua“ erzählt und uns gefragt, ob wir nicht Lust haben, das auch zu unterstützen. Wir fanden das super, haben bei unserer Deutschlandtour im April und Mai das Logo auf den Flyern und Eintrittskarten integriert und auf der Bühne das Event angekündigt.

Wie ging es dann weiter?

Benjamin Adrion, der Initiator von Viva con Agua, arbeitet schon seit längerem mit Irie Révoltés zusammen. Die Leute von Viva con Agua hatten dann die Idee, dass Irie Révoltés den Song zu den Wassertagen mit uns machen. Als wir uns getroffen haben, war auch MC Lins dabei. Wie die Philosophie so spielt, haben wir zu ihm gesagt, er solle doch mitmachen.

Dann sind Sie ins Studio gegangen und haben den Text geschrieben, oder wie verlief der Prozess?

Zuerst sind wir durch Hamburg gelaufen und haben über das Projekt gesprochen, dabei haben wir schon erste Beat- und Textideen entwickelt. Dann ging es in unser Studio, und dort haben wir an dem Song gebastelt.

Wie lange hat es gedauert, bis der Song fertig war?

Das hat nur einen Tag gedauert. Ich bin ins Studio und habe den Beat gemixt. Wir haben alle zusammengesessen, den Beat gehört und jeder für sich an dem Text gearbeitet. Am Ende hat es super zusammengepasst. MC Lins zum Beispiel ist eigentlich gar kein Rapper. Aber sein Part ging ihm so gut von der Hand, als hätte er sein ganzes Leben nur gerappt. Entstanden ist ein Song mit deutschen, spanischen und französischen Elementen.

Und wie kam Toni L. dazu?

Er hat den Song in die Finger gekriegt und wollte einfach mitmachen.

Der Song handelt von Wasser?

Genauer gesagt vom Projekt Viva con Agua. Es geht um den Netzwerkgedanken, dass jeder bei dem Projekt mitmachen kann. Natürlich stellen wir auch die Problematik der Wasserknappheit dar. Im Mittelpunkt steht das Gefühl, wir machen was und jeder kann dabei sein.

Wo ist der Song erhältlich?

Benjamin Adrion (St. Pauli) hat das Projekt 2005 ins Leben gerufen. 2006 gründete er den Verein Viva con agua de Sankt Pauli. Der Fußballspieler unterstützt die Deutsche Welthungerhilfe dabei, in Millenniumsdörfern Brunnen und Wasserspender zu bauen. Die ersten Spender wurden 2006 in Kuba gebaut, 65.000 Euro bekam der 26-Jährige zusammen. Der Erlös der Wassertage 2007 geht an das Dorf Sodo in Benin. Infos unter: www.vivaconagua.orgBIS

Ab heute ist er gratis im Internet zum Download verfügbar. Und so weit das möglich ist, verteilen wir auf den Infoständen der Hamburger Wassertage CDs.

Der Gedanke ist bei dem Projekt ja, dass jeder selbst mitmachen kann. Auch auf musikalischer Ebene?

Ja klar, Myspace unterstützt das Projekt. Jeder kann seinen eigenen „Wata-Song“ schreiben und das Video zu Myspace schicken. Die Besten gewinnen einen Auftritt auf der Irie-Révoltés-Tour im Oktober und können live mit ihnen performen.

Gibt es mit den anderen Rappern Folgeprojekte?

Ja, mit Irie Révoltés ist schon einiges in Planung. Aber auch mit MC Lins könnte es eine Fortsetzung geben. Die Arbeit hat super geklappt, und das Ergebnis ist wirklich hörenswert.

Ab heute Gratis-Download unter www.vivaconagua.org und www.schmuf-hamburg.de