Die Imker fürchten um ihre Geschäfte

GENTECHNIK Beratungen über Honig-Urteil

BRÜSSEL afp/epd | Nach dem Honig-Urteil der obersten EU-Richter in Luxemburg erwartet die EU-Kommission Auswirkungen auf die Honig-Einfuhr. Die EU-Länder könnten ihren Honigbedarf nicht durch die eigene Produktion decken, sagte der Sprecher des EU-Kommissars für Verbraucherschutz, John Dalli, am Mittwoch in Brüssel. Es sei „sehr wahrscheinlich, dass das Urteil des Gerichts Folgen haben wird für die Honig-Importe in die EU“.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte am Dienstag geurteilt, dass Honig mit gentechnisch veränderten Pollen vor dem Vertrieb erst geprüft und zugelassen werden muss. Ein Teil der Imker müsse um seine Existenzgrundlage fürchten, wenn die deutsche Rechtsprechung den Luxemburger Vorgaben folge, erklärte die Branchenvereinigung Honig-Verband am Dienstagabend in Hamburg. „Das traditionsreiche und wertvolle Naturprodukt Honig wird immer häufiger in den Mittelpunkt der politisch motivierten Diskussion um den Einsatz grüner Gentechnik gerückt“, beklagte der Verband, der 29 Mitglieder vertritt.

Die Folgen des Urteils sollen in den kommenden zwei Wochen mit den EU-Ländern sowie den Herstellern beraten werden. Als Problem nannte er den Umgang mit der Gen-Maissorte Monsanto 810, der in der EU zugelassen ist, aber nicht für die Honigproduktion. Die Richter gaben einem deutschen Imker recht, der auf Schadenersatz für seinen Honig geklagt hatte, nachdem darin Pollen der Maissorte entdeckt worden waren.