Schwangere mit Elektroschocks gequält

Bei einem Prozess in Oldenburg gesteht eine 23-Jährige, die Frau aus Eifersucht misshandelt zu haben

Eine 23 Jahre alte Frau aus dem niedersächsischen Cloppenburg hat mit Elektroschocks eine Schwangere gequält, um deren ungeborenes Kind zu töten. Sie habe das Verbrechen geplant, weil sie mit dem Vater des Kindes eng befreundet war und ihn heiraten wollte, gestand die Frau beim Prozessauftakt am Mittwoch vor dem Landgericht Oldenburg.

Die 23-Jährige und eine 27 Jahre alte Frau sowie der 36 Jahre alte Vater sind wegen versuchten Schwangerschaftsabbruchs und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Sie sollen das Opfer überfallen, geschlagen und getreten haben.

Das Opfer war zur Tatzeit in der 14. Woche schwanger. Verletzungen waren bei pränatalen Untersuchungen nicht entdeckt worden. Die geständige Frau gab zu, der Mann habe im April das Opfer zum Tatort gelockt. Dort habe sie die Schwangere mit Tränengas besprüht und ihr den Elektroschocker auf den Bauch gedrückt. Sie habe damit freiwillig aufgehört, als das Opfer vor Angst und Schmerzen aufschrie, sagte die 23-Jährige.

Der Mann soll zunächst gegen die Misshandlung gewesen sein. Von ihm und der Mitangeklagten sei keine Gewalt ausgegangen, beteuerte die Frau. Die Angeklagte verwies auf ihr streng gläubiges Elternhaus. Ihre muslimischen Eltern hätten die damals schon drei Jahre dauernde Beziehung zu dem Mann nicht geduldet, der gleichzeitig auch mit dem späteren Opfer zusammen war. Sie habe von zu Hause „Druck bekommen“. DPA