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SCHNELL INS KONZERT!

Heute, also am Samstagabend, ist es einfach: Da gehen wir alle zu Datashock in die Friese. Naja, ganz so einfach ist es nicht. Der Autor dieser Empfehlung ist beispielsweise gar nicht in der Stadt. Aber er würde wahrscheinlich in dem Fall, dass er‘s wäre, nach der Premiere im Schauspielhaus umgehend in die Friesenstraße eilen, um dem Krautrock der Band aus Saarlouis, deren Mitglieder über die ganze Republik verteilt sind, zu lauschen. Kraut – das ist hier weniger romantische Hippie-Esoterik, sondern die weitsichtige Erweiterung von Rock unter dem Einfluss von allem, was auch ohne Drogen high macht: Noise, Drone, Free Jazz, Blues, Neue Musik. Beginn ist vermutlich zwischen 21 und 22 Uhr, es spielen außerdem Pretty Lightning.

Danach gilt es sich bis Donnerstag zu entscheiden, ob es lieber die bayrischen Blasmusik-Erneuerer La Brass Banda sein sollen, die nämlich dann ab 20 Uhr im Modernes zu sehen sind, oder eben die vor einer Weile nach Berlin übergesiedelten, aber eigentlich nach wie vor recht britischen Post-Punk-Hipsters, die sich Art Brut nennen. Die spielen am Donnerstag ab 20 Uhr im Tower. Und wer es etwas deftiger mag, könnte sich in der G18 bei den famosen Crust-Punk-Damen von Pettybone vergnügen.

Am Freitag wartet das Theaterfestival Explosive! mit einem Schmankerl auf. Zumindest für Menschen, die sich für die Schnittstellen zwischen Indie, Elektronik und Hamburger Schule erwärmen können. Me Succeeds, die ab 21 Uhr im Magazinkeller des Schlachthofs auftreten, verbinden auf reizvolle Weise bittersüße Gemütslagen mit formidablen Songs auf einem luftigen Indietronic-Bett.

Alternativ wartet der Römer mit dem „Scream Bloody Metal“-Festival auf. Am Freitag und Samstag spielen acht Bands bei freiem Eintritt, anschließend gibt es Musik vom heute ja oft nur noch metaphorischen Plattenteller. Andreas Schnell

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