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Gaddafi-Sohn al-Saadi flüchtet in den Niger

LIBYEN Der Führer einer Eliteeinheit der Armee hat laut Behörden in Niamey dort „keinerlei Status“

NIAMEY/TRIPOLIS dapd/afp | Einer der Söhne des bisherigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, al-Saadi Gaddafi, hat sich in den Niger abgesetzt. Er habe in einem Konvoi mit neun weiteren Personen die Grenze überquert und sei im Norden des Landes abgefangen worden, sagte der nigrische Justizminister Amadou Morou am Sonntag. Die Personen seien in Richtung Agadez im Zentrum des Landes unterwegs gewesen, wo sich mehrere weitere Gaddafi-Anhänger in einem Hotel aufhalten sollen. Der 38-jährige al-Saadi ist ehemaliger Profifußballer und führte zuletzt in der libyschen Armee eine Eliteeinheit.

Morou erklärte am Sonntag, al-Saadi Gaddafi habe „keinerlei Status“ im Niger – offenbar um klarzustellen, dass der 37-Jährige nicht als Flüchtling behandelt werde. Die neue libysche Führung hatte Niger nach der Flucht mehrerer ranghoher Mitglieder des alten Regimes aufgefordert, Gaddafi-Getreuen kein Asyl zu gewähren. Sie will Gaddafi und alle seine Söhne vor Gericht stellen. Unter den Mitgliedern des alten Regimes, die sich in den Niger absetzten, sind mehrere ranghohe Offiziere.

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