Sudan weist Care-Direktor aus

KHARTUM rtr/taz ■ Sudans Regierung hat gestern dem Landesdirektor der US-Hilfsorganisation „Care“, Paul Barker, die Arbeitserlaubnis entzogen und ihm 72 Stunden gegeben, um den Sudan zu verlassen. Gründe seien nicht genannt worden, sagte Barker und sagte, er werde mit seiner Familie nach Kenia ausreisen. Care ist im Kriegsgebiet Darfur aktiv. Erst letzte Woche hatte Sudans Regierung die Botschafter der EU-Kommission und Kanadas wegen Kontakten zur Opposition ausgewiesen. Der EU-Vertreter darf mittlerweile wieder bleiben, nachdem EU-Kommissar Louis Michel sich für sein Verhalten entschuldigte. Kanadas Regierung lehnte eine Entschuldigung ab. Den Diplomaten war vorgeworfen worden, sich durch Treffen mit Oppositionellen ohne Genehmigung in „innere Angelegenheiten“ des Sudan eingemischt zu haben. Die Affäre sorgt nun für Unruhe in Sudans Regierung: Südsudans SPLM-Rebellen (Sudanesische Volksbefreiungsbewegung), die den Außenminister stellen, erklärten, sie seien zu den Ausweisungen nicht konsultiert worden und damit nicht einverstanden.