Stroh ist schuld an Vogelgrippe-Fall

ERLANGEN dpa ■ Verseuchtes Stroh aus der Umgebung ist vermutlich die Ursache für die Vogelgrippe in einem Entenmastbetrieb im Raum Erlangen. „Die momentanen epidemiologischen Daten sprechen dafür“, sagte der Leiter des Veterinäramtes Erlangen-Höchstadt, Ottmar Fick, am Montag. Die genaue Herkunft des hochinfektiösen H5N1-Virus sollen zwei Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Ostseeinsel Riems klären. Die beiden Epidemiologen seien auf dem Weg zum Geflügelhof in Wachenroth. Nach dem Auftreten der Vogelgrippe am Freitag waren bis zum Sonntagabend alle, nach neuesten Angaben 166.000 Enten des Betriebes getötet worden. Es war die bundesweit größte Enten-Keulungsaktion. Nach Angaben von Veterinäroberrat Boris Lischewski sind auch andere Ursachen wie etwa das Futter für den Vogelgrippeausbruch denkbar, wenn auch unwahrscheinlich. „Man kann nichts ausschließen.“ Das Stroh, das aus der Region an den betroffenen Betrieb geliefert wurde, werde nun von den Wissenschaftlern untersucht. Wann die Tests abgeschlossen sein werden, sei noch unklar, sagte Lischewski. Der Bund Naturschutz in Bayern forderte indes ein Ende der industriellen Massentierhaltung. Sie stelle ein weitaus höheres Risiko für die Verbreitung des H5N1-Virus dar als Zugvögel, erklärte die stellvertretende Landesvorsitzende Doris Tropper.