Wider die Parkplätze

VERKEHR In der City ist zu viel Platz für Autos, findet der BUND und will die Bauvorschriften ändern

Der BUND fordert die ersatzlose Streichung der so genannten Stellplatzverordnung. Darin ist geregelt, dass bei jedem Neubau auch eine bestimmte Zahl von Kfz-Parkplätzen geschaffen wird.

Nach Ansicht des BUND ist das überflüssig – die Innenstadt sei mit dem ÖPNV gut zu erreichen, es gebe bereits ein „Überangebot“ an Parkplätzen. „Nur noch 17 Prozent der Besucher kommen mit dem Pkw in die Bremer City, aber bereits 52 Prozent mit dem ÖPNV,“ heißt es in einer Erklärung der Umweltschutzorganisation. Die Parkhäuser seien nicht ausgelastet und auch die „gigantischen Asphaltwüsten um die Einkaufszentren herum, sind nur ausnahmsweise voll belegt.“ Das habe „unnötigem Flächenverbrauch und -versiegelung“ zur Folge.

Berlin könne als Vorbild dienen: „Da wurde die Stellplatzpflicht für Pkw aufgehoben,“ sagte BUND-Geschäftsführer Martin Rode. Gemäß der Stellplatzverordnung müssen Läden und Geschäftshäuser derzeit je 40 Quadratmeter einen Kfz-Stellplatz schaffen. Die Regelungläuft allerdings zum Ende des Jahres aus.

„Die Stellplatzvorschrift sollte umgehend durch eine Satzung zur Schaffung von Fahrradstellplätzen ersetzt werden“, sagt Georg Wietschorke vom BUND. „Der Fahrradverkehr in Bremen muss unbedingt weiter gefördert werden.“ In der Innenstadt bestehe ein „hoher Bedarf an sicheren Fahrradstellplätzen, das ist allerorts sichtbar.“ Dafür könnten nach Meinung des BUND „geeignete Pkw-Stellplätze umgewidmet oder nicht ausgelastete Parkhäuser genutzt werden“. Vorreiter sei auch hier Berlin: In einer kommunalen Verordnung werden dort nicht nur die Anzahlen der zu schaffenden Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bestimmt, sondern auch Qualitätsvorgaben für die Abstellplätze gemacht, so der BUND. cja