SYRISCHE TRUPPEN
: Auf Trauernde mit Tränengas geschossen

BEIRUT | Bei einer Trauerfeier für einen getöteten Bürgerrechtler haben syrische Truppen laut Oppositionskreisen mit Tränengas auf Teilnehmer geschossen. Wie der Aktivist Mustafa Osso und die örtlichen Koordinationskomitees mitteilten, ereignete sich der Vorfall am Dienstag. Kurz zuvor hatten US-Botschafter Robert Ford und andere Diplomaten, die der Familie von Ghajath Mattar ihr Beileid ausgesprochen hatten, die Trauerfeier in einem Vorort von Damaskus verlassen.

Die syrischen Truppen hätten dann ein Zelt mit Trauergästen mit Tränengas beschossen, berichtete Osso. Es sei niemand verletzt worden. Botschafter Ford hatte Regierungsgegner in der Mitte und im Süden des Landes besucht. Die syrischen Behörden kritisierten dies scharf. Syrische Truppen führten gestern Razzien in der Provinz Idlib und in der Region Homs durch, so das Observatorium für Menschenrechte. Ob es Opfer gab, war nicht bekannt. Das Regime des syrischen Präsidenten Baschar Assad versucht seit sechs Monaten, mit Gewalt eine Oppositionsbewegung zu unterdrücken. Dabei wurden bislang rund 2.600 Menschen getötet. (dapd)