Steuerstreit kulminiert

FISKUS Hauptgläubiger reduziert Forderung gegen den Kieler Augenarzt Detlef Uthoff drastisch

Der Ausgang des Steuerstreits zwischen der Stadt Kiel und dem Augenarzt Detlef Uthoff ist weiter offen. Dabei werden immer mehr Details des Insolvenzplans bekannt. So ist der bisherige Hauptgläubiger, die Forderungsverwaltungsgesellschaft DSU, bereit, die Forderungen gegenüber dem Arzt drastisch zu reduzieren. Statt bislang rund 50 Millionen Euro sollen 360.000 Euro gefordert werden, wie der geschäftsführende Gesellschafter Matthias Söffing der dpa sagte.

Es sei der Gedanke aufgegriffen worden, dass lediglich Forderungen in Höhe der tatsächlichen Anschaffungskosten von 360.000 Euro bestehen, sagte Söffing, der auch Uthoffs Anwalt ist. Für diese Summe hat die DSU Schulden Uthoffs von Banken gekauft. Diese Schulden stammen aus Fehlspekulationen bei Immobiliengeschäften in den 1990er-Jahren. Die DSU gehört Uthoffs Frau und weiteren Personen aus seinem Umfeld.

Bei der Stadt Kiel, die den Insolvenzplan noch nicht vorliegen hat, wollte man zunächst nicht beurteilen, was dies für die eigene Sache bedeutet. Er sei gespannt, welche Forderungen am 15. Januar auf dem Tisch liegen, ließ Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) über seine Sprecherin mitteilen. Die Stadt Kiel hat einen rechtskräftigen Titel, um 7,8 Millionen Euro Gewerbesteuerschuld von Uthoff eintreiben zu können.

Die damalige Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke (SPD) hatte dem Mediziner 2013 Zinsen und Säumniszuschläge von 3,7 Millionen Euro erlassen. Dafür sagte er zu, 4,1 Millionen Euro an Gewerbesteuern abzustottern. Der Deal führte letztlich zum Rücktritt Gaschkes. Die Stadt nahm den Erlass später zurück. Neben der Stadt gehört auch das Kieler Finanzamt zu den mehr als 100 Gläubigern. Es fordert 29 Millionen Euro von dem Arzt.  (dpa)