Einblick (555)

GABRIELE KNAPSTEIN Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Ausstellungsleiterin

■ Gabriele Knapstein studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie, seit 1985 lebt sie in Berlin. Als freie Kuratorin in den 1990er Jahren war sie für den Kunstverein Giannozzo – Verein zur Förderung der aktuellen plastischen Kunst e. V. und das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) tätig. Promotion 1999 mit einer Arbeit über die Event-Partituren des Fluxus-Künstlers George Brecht. Seit 1999 kuratierte sie zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen (u. a. die Reihe „Musikwerke Bildender Künstler“) in der Neuen Nationalgalerie und im Hamburger Bahnhof. Dort zuletzt die Ausstellung „Wall Works“, die noch bis zum 11. Januar 2015 zu sehen ist.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Gabriele Knapstein: Die parallelen Ausstellungen von Philippe Parreno im Schinkel Pavillon und in der Galerie Esther Schipper, die diesen Künstler mit gleich zwei Installationen vorstellt, sodass sein intermedialer Ansatz deutlich wird.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen?

Die Konzerte im Ausland in der Lychener Straße. Seit mehr als zehn Jahren ist dieser kleine unabhängige Veranstaltungsort im Bereich von experimenteller Musik und Performance aktiv, und die BetreiberInnen verdienen dafür höchsten Respekt.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag?

Für mich sind die Feuilletons der Tageszeitungen unverzichtbar, und ich bewahre auch einzelne Artikel in meinem Archiv auf. Das Umsteigen auf Onlinenachrichten erscheint mir deshalb wenig attraktiv. Seit Weihnachten lese ich „Delhi. Im Rausch des Geldes“ von Rana Dasgupta, die extreme Dominanz der eurozentristischen Perspektive sehe ich mehr und mehr als Problem an.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude?

Die morgendliche Teezeremonie mit Schwarztee und Milch. Wenn ich tagsüber zu Hause arbeite, trinke ich gern grünen Tee und freue mich an den Teeschalen, die ich von meinen Reisen aus Japan mitgebracht habe.