Tödliches Attentat auf Polizeischüler

JEMEN Ein Selbstmordanschlag in der Hauptstadt Sanaa fordert mehr als 30 Tote. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Das Vorgehen ähnelt allerdings dem des regionalen Ablegers von al-Qaida

SANAA ap/afp | Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeiakademie in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind am Mittwoch mindestens 33 Menschen getötet worden. Dutzende weitere wurden verletzt, wie Sicherheitsbeamte mitteilten. Ein Attentäter brachte am frühen Morgen nahe der Polizeiakademie im Zentrum der Stadt seinen mit Sprengstoff beladenen Kleinbus zur Detonation, wie es hieß. Vor der Akademie waren Kadetten zusammengekommen und warteten darauf, sich anzumelden. Unter den Opfern sollen mindestens drei Zivilisten sein.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) hat in der Vergangenheit allerdings ähnliche Angriffe verübt. Washington betrachtet diese Gruppe als die gefährlichste des Terrornetzwerks.

Am Ort des Attentats lagen die Toten und Verletzten auf einem Gehweg. Feuerwehrleute löschten die Flammen. Ein verkohltes Taxi stand neben den Überresten des Minibusses, wenige Meter vor dem Tor zur Polizeiakademie. Der Augenzeuge Dschamil al-Chalidi sagte, der Attentäter habe sich direkt neben den Polizeischülern in die Luft gejagt. Die Bombe sei mitten unter ihnen explodiert, und sie seien durch die Luft geflogen. Das Anschlagsauto war völlig zerstört. Das Gesundheitsministerium rief die Einwohner Sanaas zum Blutspenden auf. Am 31. Dezember hatte ein Selbstmordattentäter in der Stadt Ibb 200 Kilometer südlich von Sanaa mindestens 24 schiitische Huthi-Rebellen getötet, die die Feier des Geburtstags des Propheten Mohammed vorbereitet hatten.

Die Huthis hatten in den vergangenen Monaten weite Teile des Jemens unter ihre Kontrolle gebracht, darunter die Hauptstadt Sanaa. Ein Mitglied der inoffiziellen Huthi-Sicherheitskräfte sagte am Anschlagsort, für das Attentat sei AQAP verantwortlich.