DEUTSCHER HERBST

Mit der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer begann am 5. September 1977 der „Deutsche Herbst“. Sechs Wochen lang erinnert die taz Tag für Tag an die Ereignisse – und lässt Stimmen von damals zu Wort kommen. 7. 9. 1977: Am Tag zwei nach der Schleyer-Entführung schreibt die Frankfurter Rundschau: „Es ist noch nicht lange her, da haben fanatische Rechtsextreme das Bild von Willy Brandt auf eine Schießscheibe geklebt. Jetzt sind es Leute, die behaupten, links zu sein, die in Untergrundpamphleten Fadenkreuze über die Bilder ihrer politischen ‚Feinde‘ legen. Die Gesinnung ist die gleiche. Eine Demokratie, die überleben will, darf sie nicht hinnehmen.“ Die Bundesregierung reagiert, indem sie eine Kontaktsperre gegen die RAF-Gefangenen verhängt und vier Gesetzentwürfe gegen den Terrorismus verabschiedet: Prozesse sollen beschleunigt, Anwälte bei Verdacht auf Konspiration leichter aus dem Verfahren ausgeschlossen werden. PK

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