„Wertschätzung“ jüdischer Mütter

betr.: „Es war nichts gut an Eva“, taz vom 10. 9. 07

Mit Entsetzen nehme ich die Äußerungen von Eva Herman zur Familie im „Dritten Reich“ zur Kenntnis. Die Familie wurde aus rein ideologischen Gründen gerühmt und unterstützt, als Keimzelle arischer Nachkommen. Am Ende des Krieges ab 1943 wurden die Mütter vom Herde in die Waffenfabriken geschickt, um für den Endsieg zu schuften! Da gab es das Idealbild der Mütter zu Hause nicht mehr.

Meine ältesten Schwestern wurden im Zweiten Weltkrieg geboren, und der angebliche gute Umgang mit der Familie war dergestalt, dass der Vater jahrelang an der Ostfront war und die Familie nur auf dem ideologischen Papier existierte. Dies erging Millionen von Familien ebenso. Während die Nazis den Müttern im Reich das Mutterkreuz an die Brust hefteten, um das Muttersein zu idealisieren, wurden den jüdischen Müttern die Säuglinge an den Rampen von Auschwitz aus den Armen gerissen.

BARBARA ELMER-BEHNE, Wesel