KONZERT: Verwandlungskünstlerin
Es musste erst mal ordentlich gestorben und geheiratet werden, bis das Geld für die ordentliche Verwandlung zusammengeorgelt war. Entgegen anders lautenden Gerüchten ist Baby Dee nicht aufgrund ihrer Transsexualität als Organistin, Chorleiterin und Musiklehrerin einer katholischen New Yorker Kirchengemeinde rausgeflogen, sondern aus freien Stücken gegangen: um eine echte glamouröse Diva werden zu können – das Geld für die Geschlechtsoperation hat sie noch als Kirchenorganistin verdient. So richtig kulturell sesshaft geworden ist sie nie: als Harfe spielender und Dreirad fahrender Bär ebenso wenig wie als Baumfällerin. In ihre Rolle als emotionale Songschreiberin aber hat sich die 57-Jährige ganz gut eingefunden: Mit „Regifted Light“ hat sie nun ihr sechstes Album vorgelegt: eine zarte halbe Stunde Musical meets Kammermusik mit Steinway und brüchiger Stimme, dafür umso größeren Emotionen. MATT
■ Do, 29. 9., 20 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20
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