Der Bund wird verkaufen

STADTENTWICKLUNG Bremer Pläne für das leer stehende Bundeswehrhochhaus in Mitte konkretisieren sich

„Das ist eine neue, positive Entwicklung“

DAGMAR BLEIKER, SPRECHERIN DES FINANZRESSORTS

Konkretisiert haben sich endlich die Entwicklungen um das seit fünf Jahren leer stehende Bundeswehrhochhaus: Nach schleppenden Verhandlungen zwischen dem Bund als Eigentümer und der Stadt Bremen (taz berichtete) steht seit Freitag fest, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) das zentral gelegene Hochhaus an Bremen verkaufen wird. Das bestätigte Thomas von Seggern, der bei der Bima für den Verkauf des Gebäudes zuständig ist.

Durch diese Kehrtwende sind die bisherigen Verhandlungen um einen Mietvertrag somit obsolet geworden. Ursprünglich sollte das Bundeswehrhochhaus der Stadt nur für drei bis vier Jahre mietfrei für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden. Mittelfristig plante die Bima jedoch den Verkauf an den Meistbietenden. Die Idee ist nun vom Tisch.

„Bremen hat in den Verhandlungen stets Kaufinteresse geäußert“, erläuterte Dagmar Bleiker, Sprecherin des Finanzressorts. Jetzt stehe fest, dass die Bima das Bieterverfahren beendet hat und den Verkauf direkt mit Bremen verhandelt. „Das ist eine neue, positive Entwicklung“, so Bleiker.

Mit dem Kauf läge es in den Händen der Stadt, die die rund 6.700 vakanten Quadratmeter für Flüchtlingsunterkünfte zu nutzen.

Derweil bleibt offen, ob der vierzehngeschossige Leerstand direkt an die Stadt oder vielleicht an die teilstädtische Wohnungsbaugesellschaft Gewoba verkauft wird. Das hängt laut Finanzressort von dem Ergebnis der Verhandlungen ab. Von Beginn an beteiligte sich die Gewoba an dem Verfahren und ist auch weiterhin als mögliche Käuferin im Gespräch. Das Bundeswehrhochhaus ist jedoch ein klarer Sanierungsfall, weshalb das Finanzressort in Erwägung zieht, die Wohnungsbaugesellschaft gegebenenfalls finanziell zu unterstützen.  

Merlin Pratsch