„Hamburg ist gespalten“

Die IBA eröffnet in Kirchdorf ein Bildungszentrum

■ 63, ist Geschäftsführer der IBA Hamburg. Er wird das neue Medien-Bildungszentrum „Media-Dock“ in Kirchdorf eröffnen.Foto: IBA

taz: Herr Hellweg, das Medien-Bildungszentrum „Media-Dock“ ist eins von fünf Bildungsprojekten der Internationalen Bauausstellung (IBA). Welche Rolle spielt Bildung?

Uli Hellweg: Bildung ist der Bereich, in dem alle Kulturen gleich gerichtete Interessen haben: Alle Eltern wollen, dass ihr Kind eine gute Ausbildung bekommt. Der Kontakt zwischen unterschiedlichen Gruppen wird am ehesten im Bildungsbereich erreicht.

Was genau passiert im „Media-Dock“?

Es gibt dort zum Beispiel ein Tonstudio oder eine Medienbibliothek. Medien sind ein sehr effizientes Mittel der Bildung und mehr als nur Computerspiele. Mit ihnen muss man heute umgehen können.

Wie wollen Sie die verschiedenen Gruppen erreichen?

In Wilhelmsburg ist die Bildungslandschaft sehr gut vernetzt. Wir sind mit etwa zehn Organisationen verbunden, zum Beispiel einer Schule oder einem Generationenhaus. Die Angebote kommen dem ganzen Stadtteil zugute, verschiedene Altersgruppen werden erreicht.

Findet in Hamburg genug interkultureller Austausch statt?

Nein, Hamburg ist durch seine Stadtteile sehr gespalten. Zwischen diesen gibt es eine große Undurchlässigkeit: Bildungseinrichtung müssten stärker zu integrierenden Einrichtungen werden. In Wilhelmsburg versuchen wir das zu zeigen: Dort sollen Menschen aller Gesellschaftsschichten und verschiedener Kulturen leben und Kontakt haben. Diversität ist ein Wert an sich.

Funktioniert ihr Konzept?

Ja, in Wilhelmsburg hat sich die Situation positiv verändert: Bildungsbewusste Bevölkerung zieht nicht mehr weg, sondern sogar neu zu. INTERVIEW: CHZ

Einweihung: 12 Uhr, Neuenfelder Straße 106