Aigner gegen Volk

LANDWIRTSCHAFT 52 Prozent der Deutschen sprechen sich für ein Subventionslimit für Großbetriebe aus

BERLIN taz | Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) vertritt in der Diskussion über eine Obergrenze bei Agrarsubventionen für Großbetriebe nicht den Willen der Bevölkerung. 52 Prozent der Deutschen seien für ein Limit der Direktzahlungen, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Umfrage im Auftrag der EU-Kommission. Demnach halten nur 25 Prozent wie Aigner die von der Kommission vorgeschlagenen Limits für „eine schlechte Sache“. Bisher werden die Zuschüsse pro Hektar vergeben. Davon profitieren besonders rationalisierte Großbetriebe, die mit wenigen Arbeitskräften riesige Flächen bewirtschaften.

55 Prozent der Deutschen sind nach der Umfrage zudem dafür, die Namen der Subventionsempfänger mit den genauen Beträgen zu veröffentlichen. Auch gegen diesen Punkt hat sich Aigner ausgesprochen.

Für die europaweite Studie hat das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest in Deutschland 1.535 Menschen befragt. Frühere Umfragen im Auftrag der EU-Kommission – etwa zur Agro-Gentechnik – liefen den Positionen der Behörde zuwider.

Sie will am 12. Oktober Gesetzesentwürfe präsentieren, um die jährlich rund 60 Milliarden Euro Subventionen ab 2014 neu zu verteilen. JMA