TU DARMSTADT
: Verfolgte Wissenschaftler rehabilitiert

DARMSTADT | Als Konsequenz aus einem Forschungsprojekt zur NS-Zeit hat die Technische Universität Darmstadt mehrere Wissenschaftler und Studenten rehabilitiert. Wegen ihrer politischen Einstellung oder ihres jüdischen Glaubens seien nach bisherigem Kenntnisstand mindestens fünf Männern Doktorgrade und akademische Ehrentitel aberkannt worden, teilte die Technische Universität diese Woche in Darmstadt mit. Dies sei nun posthum rückgängig gemacht worden. Da nicht alle Akten erhalten sind, hält die Hochschule noch weitere Fälle für möglich. Im Jahr 2009 begannen zwei Doktorandinnen, die Verstrickung der TU Darmstadt in den Nationalsozialismus zu erforschen. Ihre Arbeiten sind die Grundlage für die Rehabilitation der Wissenschaftler. Damit folge die TU anderen Hochschulen, erklärte Kanzler Manfred Efinger: „Auch wenn wir das Geschehene nicht rückgängig machen können, stellen wir uns – wenn auch spät – unserer Verantwortung.“ Die TU zählt mit ihren mehr als 25.000 Studenten zu den führenden Technischen Universitäten in Deutschland. Im Zweiten Weltkrieg waren ihre Wissenschaftler unter anderem an der Entwicklung der V2-Waffe in Peenemünde auf der Ostseeinsel Usedom beteiligt. (dpa)