Mit Tritten in die Bewusstlosigkeit

KRIMINALITÄT Erneut Menschen brutal im öffentlichen Nahverkehr überfallen

Ein 22-Jähriger ist auf dem S-Bahnhof Schöneweide attackiert und schwer verletzt worden. Dem Mann wurde am frühen Samstagmorgen regelrecht das Gesicht zertrümmert, er liegt mit Knochenbrüchen im Krankenhaus. Die Täter sind flüchtig. Vor dem Angriff sollen die Männer der Polizei zufolge heftig gestritten haben. Videoaufnahmen von der Tat gibt es nicht, auf dem Bahnhof sind keine Kameras montiert.

Kurz nach der Attacke in Schöneweide wurde am Samstag in Schöneberg eine junge Frau in einer U-Bahn während der Fahrt ausgeraubt. Die 18-Jährige hatte in der Linie 7 mit geschlossenen Augen Musik über die Kopfhörer ihres Handys gehört. Plötzlich hielt ihr ein Mann den Mund zu, sodass sie nicht um Hilfe rufen konnte. Ein Komplize packte ihre Beine und hielt sie fest. Dann schnappten sich die Männer das Handy der wehrlosen Frau, schlugen ihr ins Gesicht und flüchteten am U-Bahnhof Eisenacher Straße.

Die Taten waren die jüngsten in einer Reihe von Überfällen auf S- und U-Bahnhöfen. Erst am Freitag war unter großer Anteilnahme das 23 Jahre alte Opfer einer tödlichen Hetzjagd beigesetzt worden. Giuseppe M. war im U-Bahnhof Kaiserdamm von jungen Männern angegriffen worden. Auf der Flucht rannte er in ein Auto und kam dabei ums Leben. Der subjektiven Wahrnehmung, dass die Zahl solcher Straftaten steigt, stellte die Polizei unlängst indes Statistiken gegenüber – und die zeigen einen gegenläufigen Trend: Zwischen 2007 und 2011 sei die Zahl der Straftaten im öffentlichen Nahverkehr gesunken. (dpa, taz)